KOBO AURA HD im Test: KOBO eBook-Reader AURA HD Testbericht

KOBO AURA HD im TestWir haben den Kobo AURA HD unter die Lupe genommen, um herauszufinden, ob dieses Gerät, das als “Porsche unter den E-Readern” von seinem kanadischen Hersteller beworben wird, diese Bezeichnung auch verdient.

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Verpackung und Lieferumfang
Der Kobo Aura HD wird in einer stabilen Papp-Box geliefert und wie ein wertvolles Schmuckstück präsentiert. Das Gerät sieht aus wie hineingegossen. Beim Anfassen überrascht die samtig matte Oberfläche des Korpus. Im Lieferumfang sind Akku, Kurzanleitung, USB Lade- und Verbindungskabel enthalten. Falls dieses Kabel mal verlegt wird, jedes andere Kabel mit Micro-USB-Anschluss tut’s auch. Eine Schutzhülle muss extra gekauft werden. Hier empfiehlt es sich, den Kobo Aura HD ins nächste Fachgeschäft mitzunehmen und “anzuprobieren”.

Verarbeitung und Design
Der Kobo Aura HD Touchscreen ist in den Farben Espresso, Elfenbein und Onyx erhältlich. Das Design ist gewöhnungsbedürftig. Der Rücken ist zweifach gewellt, was nach längerer Benutzung zu Abnutzungsspuren auf den beiden erhabenen Kanten führt. Die wabenförmige Struktur des Vorgängers ist sympathischer. Auf den ersten Blick besitzt das Gerät keine einzige Taste, alles ist plan und glatt. Die orangefarbene Schiebetaste zum Anschalten findet sich linksseitig am Gehäuse, darunter die Aktivierungstaste für die Beleuchtung. Am unteren Ende befinden sich der Anschluss für das USB Kabel und der Einschub für die microSD-Karte, allerdings ohne Abdeckung. Das Gerät knarzt beim etwas festeren Zupacken.

Handhabung und Komfort
Eigentlich liegt der Kobo AURA HD gut in der Hand, vergleichbar mit der Größe eines herkömmlichen Taschenbuchs. Dennoch stören die beiden, angeblich ergonomisch geprüften Wölbungen auf der Rückseite – die hat ein echtes Buch nämlich nicht. Abhilfe schafft eine Klapphülle, für diejenigen, die das Gefühl eines aufgeklappten Buches mögen. Zum Anschalten muss die Schiebetaste ein paar Sekunden gehalten werden. Sie wirkt leicht instabil und klappert etwas. Alle anderen Funktionen werden nahezu selbsterklärend über den Touchscreen ausgewählt. Vor dem Aussuchen der Bücher erfolgt eine komplette Aufladung und Einrichtung am PC. Allerdings ist im Lieferumfang nur das USB Kabel, aber kein zusätzliches Ladekabel enthalten, was eine Aufladung unterwegs erschwert.

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Display und Hardware
Ausgesprochen interessant ist das 6,8 Zoll große Display, das ebenfalls eine berührungsfreundliche matte Oberfläche besitzt. Mit dem Kobo AURA konnten wir lange und ausdauernd in jeder Position lesen, ohne dass die Handgelenke schmerzten. Die Buchstaben sind in Form und Größe einstellbar und gestochen scharf. Bei der Beleuchtung reicht eine mittlere Einstellung, um auch nachts genügend zu erkennen. Irritationen und Mikro-Leuchtpunkte sind auf dem Display nur zu erkennen, wenn man das Licht auf volle Leistung einstellt. Das ist aber völlig unnötig, es sei denn, der Reader soll als Taschenlampe fungieren. Insgesamt wirkt der E-Book-Reader Kobo AURA HD sehr kompakt und gut verarbeitet.

Funktionen und Besonderheiten
Der Kobo AURA HD bietet alles, was ein komfortables Lesegerät bieten soll, sobald es ordnungsgemäß eingerichtet ist: hohe Auflösung, einfache Bedienung, hervorragendes Leseverhalten und lange Akkulaufzeit. Die Laufzeit verringert sich, wenn permanent mit eingeschalteter Beleuchtung gelesen wird. Die Ersteinrichtung dauert eine Weile, die von Kobo angebotene Software wird automatisch installiert. Gekaufte Bücher können direkt auf das Gerät gespielt oder in der Kobo-Cloud zwischengelagert werden. Für fremde Bücher besteht diese Möglichkeit nicht. Manche Bücher von Fremdanbietern müssen erst umgewandelt werden.

Akkulaufzeit
Laut Herstellerangabe sollen die Nutzer mit einer Akkulaufzeit zwei Monate lang Bücher lesen können. Diese Zeitangabe gilt vermutlich für die Gelegenheitsbenutzung, denn Vielleser dürfen diese Behauptung anzweifeln. Wir haben den Kobo AURA HD einen Monat lang vorwiegend nachts getestet, wobei natürlich die Beleuchtung immer eingeschaltet war. Nach knapp drei Wochen durften wir den Kobo neu aufladen. Bei sparsamer Verwendung der Displaybeleuchtung hält der Akku sicher länger. Leider funktioniert die Verwaltung der Bücher im virtuellen Regalsystem ausschließlich über den Reader und ist nicht am PC möglich, was die Lesezeit zusätzlich verkürzt.

Vorteile:
+ großes Display mit griffsicherem Touchscreen, einfache Bedienung
+ Speicherplatz für 3.500 Bücher, mit microSD-Karte noch mehr.
+ individualisierbare, gestochen scharfe Buchstabenauswahl
+ integriertes Wörterbuch und Suchfunktion für alle Inhalte
+ angenehme Beleuchtung ohne Blaustich
+ augenfreundliche mattweiße Hintergrundfarbe

Nachteile:
– Design gewöhnungsbedürftig
– Anschaltknopf wirkt instabil
– Sortierung und Verwaltung nur über das Gerät möglich
– Desktop-Software sehr langsam
– Seiten-Ladung langsam (liegt an der höheren Auflösung)
– sehr schlechte Darstellung von PDF-Inhalten

Fazit
Besser als der Kindle, aber nicht viel besser als andere E-Reader mit hoher Auflösung. Der Preis des Kobo AURA HD bewegt sich mit knapp 170 Euro an der oberen Grenze. Negativ ist uns die absolute Registrierungspflicht aufgefallen – ohne Registrierung kein Buchkauf. Das Lesevergnügen ist jedoch dank des verbesserten großen Displays und der verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten einzigartig.

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