iRobot Roomba 780 im Test: iRobot Saugroboter 780 Testbericht

iRobot Roomba 780 im TestAls glücklicher Single erfreut man sich ohne Frage gleich an mehreren Vorzügen, doch die Pflicht, die eigene Bude auf Vordermann zu halten, stellt eindeutig keinen dieser Vorzüge dar. So war es für meine Wenigkeit wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis solch ein Staubsaugerroboter wie der Roomba 780 in mein Eigenheim Einzug halten würde: Nie mehr putzen, mehr Zeit für Freunde haben und eventuell die Traumfrau fürs Leben kennenlernen – so sahen zumindest meine Hintergedanken beim Kauf des Saugroboters aus. Wie sich die Symbiose aus wissenschaftlichem Mitarbeiter an der Uni Essen-Duisburg und technischem Saugmeister in der Praxis schlägt, ist selbstverständlich eine andere Geschichte …

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Verpackung & Zubehör
Im Internet bestellt, nach zwei Tagen in die dritte Etage geliefert bekommen und keinerlei Kratzer oder Transportschäden festgestellt – so sollte ein fachgerechter und professioneller Versandhändler arbeiten. In Sachen „Verpackung“ gibt es von mir ebenfalls Pluspunkte: Durch die Auswahl der Option „frustfreies Verpacken“, welche man zumindest vor einem guten Jahr bei Amazon für nahezu jeden Artikel nutzen konnte, wurde ich nur mit einem Minimum an Plastiktüten und Zellophanbeuteln beglückt. Sehr zu Freuden der Umwelt und meines guten Gewissens!

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Aussehen
Achtung, die Roombas sind gelandet! Rein optisch gleicht die 780er-Lösung vielmehr einer fliegenden Untertasse im Miniformat und weniger einer professionellen Haushaltshilfe. Vor allem die schwarzen und grauen Elemente gepaart mit den grün aufblinkenden Kontrollleuchten sowie der blauen Menüanzeige verleihen dem Roomba 780 einen leicht außerirdisch angehauchten Look. Doch warum auch nicht? So macht der kleine Helfer zumindest einen ansehnlichen Eindruck und hebt sich von seinen Konkurrenzmodellen und deren 08/15-Layouts durchaus gekonnt ab.

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Qualität & Verarbeitung
Sowohl von außen als auch von innen ist ein starker Hang zu Plastik erkennbar: Egal ob Einschaltknopf, Bürstenaufsatz oder Saugtrichter – beim iRobot Roomba scheint jedes Detail aus dem beliebten, weil schlichtweg preiswerten, Industriematerial gefertigt zu sein. Gerade für mich als Experte auf dem Gebiet der Polymertechnik ist dies etwas schade, wo es mittlerweile doch so viel schönere, hochwertigere und langlebigere Alternativen gibt … Im Großen und Ganzen bin ich mit der Qualität und der Verarbeitung der automatischen Putzhilfe allerdings zufrieden; die Elemente sind allesamt fest miteinander verbunden und machen insgesamt einen abgestimmten Eindruck.

Handhabung & Komfort
In Bezug auf die Handhabung muss ich sagen, dass Mann bestens mit dem Roomba 780 zurechtkommen kann (wenn er denn nur will). Sämtliche Eingaben laufen über den mehrfach unterteilten Touchscreen, was zunächst einen Pluspunkt darstellt. Doch bis lange Sätze und Befehle einmal komplett über den recht kleinen Monitor gehuscht, können schnell ein paar Augenblicke vergehen. Ein kleiner Vertipper bedeutet zudem oftmals, dass man den Sauger erst neu starten und die gesamten Eingaben wiederholen muss. Und dennoch: Ist man mit den Raffinessen der Menüführung erst einmal vertraut, bereitet die Benutzung des Saugroboters selbst dem ungeübtesten Techniker keine Probleme mehr. So lassen sich auch die verschiedenen Raffinessen à la „Automatikstart“ und „Sperrzonentechnik“ nach nur wenigen Sauggängen einigermaßen schnell im Menüdschungel wiederfinden.
Sonderpunkte für die Handhabung gibt’s von mir übrigens für die Reinigung des Saugers! Denn auch dieser muss beziehungsweise sollte regelmäßig gewartet und gesäubert werden. Dies geht jedoch dank des beutellosen Staubsaugersystems, den „anti-fusselbeschichteten“ Bürsten und des gratis beigelegten Allzweckreinigers sehr leicht von der Hand.
PS: Auch eine Fernbedienung und zwei optische Leuchttürme (dienen zur Abgrenzung des Saugbereichs) dürfen mit dem Roomba 780 genutzt werden. Für mich persönlich haben diese allerdings (noch) keine Verwendung gefunden.

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Saugkraft
Wenn der Roomba 780 saugt, dann saugt er richtig: Einmal abgefahrene Stellen werden wirklich sauber und weisen selbst in den letzten Minuten des Saugvorgangs, wenn die Akkuzellen des Modells schon angegriffen sind, keinerlei Rückstände mehr auf. Für mich überraschend: Auch Langflorteppich und Kurzhaarfußmatte werden (angeblich dank automatisch wechselnder Saugaufsätze) völlig automatisch und anstandslos gereinigt.

Reinigungswirkung
Betrachtet man die Reinigungswirkung insgesamt, so muss ich sagen, dass ich dem iRobot Produkt leider nicht die volle Punktzahl geben kann: Insbesondere in Ecken, unter Tischen und hinter der Duschkabine im Badezimmer „versagt“ die Wundersoftware des Saugermeisters. So wird vom Hersteller angegeben, dass die „Adaptive Navigation“ eine vollständige Reinigung des Raumes garantiert. Eine Angabe, welche sich, ganz ehrlich gesagt, als glatte Lüge bezeichnen lässt! Denn falls es wirklich sauber sein soll, muss stets nachgesaugt werden …

Akkulaufzeit
Er fährt und fährt und fährt – der Roomba 780 hat in meinen Augen einen hervorragenden Akku unter der Haube. Womöglich würde der Sauger auch zweimal hintereinander meine Wohnung reinigen können – trotz ihrer Größe von rund 65 Quadratmeter. Daumen hoch also für die Akkulaufzeit!

Lautstärke
Zu guter Letzt ein Wörtchen zu der Lautstärke des Saugers: Da der Roomba 780 insgesamt sehr kompakt ausfällt und somit keine allzu effizienten Dämmwände aufweisen kann, ist der Mini-Motor der Saugplattform auch dementsprechend deutlich hörbar. Ich flüchte mich dann entweder in den Garten oder erledige meine wöchentliche Einkaufstour. Alleine lassen kann man den Roboter nämlich auf alle Fälle – die Sensoren erkennen Gefahrenzonen wie Treppenabsätze auf Anhieb und lassen den Roboter nirgends festfahren.

Pluspunkte
+ schickes Design
+ umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten
+ genügend Zubehör
+ gute Saugleistung
+ langlebiger Akku

Minuspunkte
– teils umständliche Menüführung
– keine Gewährleistung für Reinigung der gesamten Wohnfläche
– hoher Lärmpegel

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Mein persönliches Fazit
Dem Ziel, nie wieder den Staubsauger in die Hand nehmen zu müssen und endlich mehr Zeit für andere Aktivitäten zu haben, bin ich ein gutes Stück näher gekommen. Doch leider, leider muss häufig noch einmal kurz nachgesaugt werden, wenn der Alleskönner durch die Wohnung gehuscht ist. Der zwei- bis dreiminütige Staubsaugereinsatz bedeutet zwar keinen Weltuntergang und ist schnell erledigt, doch etwas ärgerlich ist dieser Umstand trotzdem.
Im Großen und Ganzen bin ich allerdings durchaus zufrieden mit meinem mechanischen Haushaltsdiener. In Anbetracht des Preises stellt der iRobot Roomba 780 zwar wirklich kein Schnäppchen dar, ist bis auf ein paar Schwächen jedoch eine durchaus unterstützende Saughilfe und seinen Preis wert. Summa summarum macht dies vier von fünf Sternen für den Roomba 780.


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