Rollei Sportline 60 im Test: Rollei Digitalkamera Sportline 60 Testbericht

Rollei Sportline 60 im TestVor einem guten Vierteljahrhundert galt Rollei dank der hohen Langlebigkeit seiner Produkte und fortschrittlichen Neuerscheinungen als ein glänzender Stern am Fotohimmel. Mittlerweile ist der Konzern allerdings vor allem für eines bekannt: niedrige Preise. Doch wie sieht es mit der Qualität der Linsenlösungen aus dem Hamburger Hafen aus? Die Rollei Sportline 60, eine der vielen, vielen Preiswertlösungen, wurde von uns auf Herz und Nieren geprüft …

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Verpackung und Lieferumfang
In einem normalen Pappkarton und in diversen Plastiktüten eingehüllt, macht die Rollei Sportline 60 verpackungstechnisch gesehen einen absoluten Standardeindruck. In puncto Lieferumfang hat die 60er-Variante ebenfalls nur den gröbsten Standard zu bieten: Treiber-CD, USB-Kabel und Bedienungsanleitung – mehr hat das Starterpaket nicht zu bieten. Auch eine Energiequelle (in diesem Fall ein Paar AAA-Batterien) hat Rollei seiner Kamera nicht beigelegt.

Verarbeitung und Design
Für rund 40 Euro sollte der Nutzer keine allzu hohen Ansprüche an das Außenleben seiner Kamera stellen – ansonsten dürfte die Rollei Sportline 60 nur allzu schnell enttäuschen. Metallapplikationen und luxuriöse Schwingungen sucht man bei dieser Lösung nämlich vergeblich. Hier gilt vielmehr das Prinzip „desto mehr Plastik, desto besser“. Neben der eigentlichen (gering ausfallenden) Wertigkeit macht sich zudem eine recht unschöne Verarbeitung im Alltag bemerkbar: Ecken sind nicht wirklich sauber verarbeitet und einzelne Plastikfräsen stehen oftmals an den Rändern und Schweißnähten hervor.
Und dennoch: Ähnlich wie ihre diversen Brüder- und Schwestermodelle ist auch die Sportline 60 gänzlich wasserdicht – zumindest in einer Tiefe von bis zu 3 Metern. Ein Umstand, für den die Kamera ohne Frage Pluspunkte verdient!

Ausstattung
Ein 5 Megapixel starker CMOS-Sensor und ein „Präzisionsobjektiv“ mit einem achtfachen digitalen Zoom stellen mehr oder weniger die „Highlights“ der Knipse dar. Hinzu kommen ein Blitzlicht und ein 2,4 Zoll großer TFT-Screen, welcher auch nahezu die gesamte Fläche der Hinterseite einnimmt. An Anschlüssen hat die Rollei übrigens einen klassischen USB-Port (2.0) und einen Micro-SD-Kartenschacht zu bieten. In Letzteren passen allerdings maximal 8 GB große Speicherkarten – wirklich viel Platz für Bilder und Videos ergibt dies in Verbindung mit dem gerade einmal 16 MB „großen“ internen Speicher also nicht.

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Bildqualität
Schnappschüsse und Gesichtsporträts aus erster Reihe kann die Rollei durchaus bewerkstelligen. Wer jedoch mehr will, etwa farbkräftige Weitwinkelaufnahmen oder lichtstarke Nachtmodi, sollte einen großen Bogen um die Sportline 60 machen. So ist Auflösung von 5 Megapixeln zwar nicht weiter zu bemängeln, doch die geringen Farbdetails, schlappe Kontrastwerte und fehlerhafte Texturumbrüche machen die Rollei Sportline 60 eher zur Notlösung in Sachen Fotospaß. Immerhin fallen Unterwasseraufnahmen kaum schlechter als Fotos auf dem Lande aus!

Bedienkomfort
Die Kamera ist mit rund 90 Gramm ein absolutes Fliegengewicht. Ein Vorteil also für alle, die sich eine mobile Kamera wünschen. Ein Nachteil jedoch für alle, die mit luftig leichten Elektroprodukten automatisch Minderwertigkeit verbinden. Im Großen und Ganzen liegt die Rollei Sportline 60 – trotz des unverkennbaren Plastikdrangs – allerdings gut in der Hand. Die Bedienung über die wasserdichten Knöpfe kann jedoch von Zeit zu Zeit kniffelig ausfallen, wobei die Menüführung an sich sehr einfach gehalten ist – zu einfach allerdings für alle, die nicht nur Weißabgleich, Zoom und ISO-Wert einstellen möchten. Mehr lässt sich mit der Kamera nämlich nicht machen! Lediglich sieben unterschiedliche Aufnahmemotive bietet die Kamera – ansonsten ist und bleibt jede Einstellung der Rollei-Linse auf den Fabrikwerten!

Akkulaufzeit
Klassische AAA-Batterien geben bereits nach 200 Bildern ihren Geist auf – äußerst schlechte Werte. Da jedoch nur zwei Batterien pro Foto-Session in die Kamera passen, relativiert sich das Betriebszeitverhältnis etwas zugunsten der Kamera. Wer der Rollei einen längeren Atem verpassen will, sollte unbedingt immer ein Ersatzpaar mit sich führen oder aber leistungsstärkere Akkus (1100 mAh) verwenden.

Vorteile
+ sehr niedriger Preis
+ handlich
+ einfache Bedienung
+ wasserfest
+ unter Optimalbedingungen gelingen auch ansehnliche Fotos

Nachteile
– unspektakuläres Plastik-Design
– kaum Einstellungsmöglichkeiten
– professionelle Bildaufnahmen kaum möglich
– geringe Laufzeiten

Fazit
Für jeden, der auf der Suche nach einer günstigen Strandkamera für den nächsten Tauchurlaub ist, oder seinen Kindern ihre erste eigene Fotolösung verpassen will, kann in Anbetracht des sagenhaften Preises ohne Bedenken zur Rollei Sportline 60 greifen. Sollten wiederum tatsächlich hochwertige Bilder gefragt sein, die auch auf größeren Formaten, wie etwa dem Fernseher oder auf dem Papierdruck, einen ansehnlichen Eindruck machen, ist von der Kamera schlichtweg abzuraten. Preisleistungstechnisch vergeben wir demnach fünf von fünf, für das Gesamtpaket allerdings nur zwei Sterne.

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