PocketBook Touch 622 im Test: PocketBook eBook-Reader Touch 622 Testbericht

PocketBook Touch 622 im TestOb eBook-Reader den guten alten „Schmöker“ ersetzen, ist noch umstritten. Unumstritten ist jedoch, dass es mittlerweile eine Vielzahl von Modellen am Markt gibt. Wir haben uns umgeschaut und einige Modelle einem kritischen Test unterzogen. In unserer Testreihe „eBook-Reader“ haben wir als erstes das PocketBook Touch 622 genauer unter die Lupe genommen.

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Verpackung und Lieferumfang
Das PocketBook Touch 622 kommt wie erwartet in einer schlanken und handlichen Verpackung bei uns an. Im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Kabel, eine kleine Kunstledertasche sowie ein leider schlecht lesbares Blättchen mit einer Kurzbedienungsanleitung. Auf dem Reader selbst sind schon einige kostenlose Bücher vorinstalliert. Ein separates Ladegerät finden wir leider nicht vor.

Verarbeitung und Design
Die Verarbeitung des PocketBook Touch 622 machte auf uns einen soliden Eindruck. Die Haptik des Kunststoffgehäuses war gut, es gab keine unschönen Spalttoleranzen oder andere Verarbeitungsmängel. Die vier Bedienknöpfe hatten einen spürbaren Druckpunkt. Lediglich die Buchse für den Kopfhörer machte auf uns einen fragwürdigen Eindruck, dies sollte sich im Test leider später bewahrheiten. Vom Design her kommt der Reader sehr schlicht daher, macht vom Gesamtbild her aber ebenfalls einen guten Eindruck.

Handhabung und Komfort
Nach dem ersten Einschalten machten stellten wir fest, dass die Firmware nur in einer alten Version vorlag. Also wollten wir das Gerät updaten. Erster Knackpunkt: Das Gerät wird mit einem 50%-igen Akkuladezustand ausgeliefert, zum Firmware-Update sind jedoch 100% notwendig. Also mussten wir warten, bis die Akkus ihre volle Leistung brachten. Nächste Hürde: Das Gerät wird als W-LAN-fähig angeboten, was es auch ist. Allerdings hat uns die Einrichtung der Netzwerkverbindung Zeit und Nerven gekostet, ein Computerlaie ist hier eindeutig überfordert. Leider der erste Minuspunkt für das Gerät. Nachdem diese Hürde genommen war, begaben wir uns daran, Bücher aus dem Netz aufzuspielen. Die Ordnerstruktur des PocketBook Touch 622 war etwas gewöhnungsbedürftig, die Organisation der Ordner selbst relativ einfach, wenn man es dann einmal durchschaut hatte. Das Kopieren von Büchern, das Sortieren und das Ordnen nach Genres, Autoren und Stilrichtungen funktionierte ganz einfach per Drag-ans-Drop, hier gab es nichts zu meckern. Das Blättern der Seiten übernehmen entweder die Knöpfe im unteren Gerätebereich oder der Touchbildschirm, wobei wir festgestellt haben, dass beim Blättern über den Bildschirm oft Seiten übersprungen wurden. Die Browserfunktion des Gerätes ist nur bedingt empfehlenswert, sie war langsam und lief leider nicht stabil.

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Display
Das Display lieferte eine klare und saubere Auflösung. Die Seiten ließen sich problemlos darstellen und auch an der Zoom-Funktion war nichts auszusetzen. Auch bei hellem Sonnenlicht konnten unsere Tester ohne Probleme die dargestellten Seiten lesen. Die mattierte Oberfläche erwies sich als ausgesprochen unempfindlich, wir konnten keine großartige Schlierenbildung feststellen.

Hardware
Das Display hat eine Größe von 6 Zoll und gehört damit zu den kleineren Vertretern seiner Klasse. Der interne Speicher ist 2 GB groß, optional kann eine microSD-Karte mit bis zu 32 GB installiert werden. Die Prozessortaktung beträgt 800 MHz.

Funktionen und Besonderheiten
Gut gefallen hat uns die Text-to-Speech-Funktion, mit der Texte auch vorgelesen werden können. Auch Hörbücher lassen sich mit dem integrierten MP3-Player wiedergeben. Über den entsprechenden Ausgang kann optional ein Kopfhörer angeschlossen werden, um seine Umwelt nicht mit seinen Werken zu stören. Allerdings erwies sich die Buchse, wie eingangs schon erwähnt, als nicht sehr solide, unser Stecker wackelte und teilweise wurde die Verbindung unterbrochen.

Akkulaufzeit
Hochgerechnet kamen wir bei einer durchschnittlichen Lesezeit von 2,5 Stunden am Tag auf etwa 2 Ladevorgänge im Monat.

Vorteile
+ Schlichtes, aber schickes Design
+ Gutes Displaydarstellung
+ Text-to-Speech-Funktion
+ Akkulaufzeit

Nachteile
– Komplizierte W-LAN-Einrichtung
– Firmware musste direkt upgedatet werden
– Anschlussbuchse Kopfhörer nicht sauber verarbeitet
– Bedienungsanleitung muss umständlich im Netz gesucht werden

Fazit
Als Einsteigermodell ist das PocketBook Touch 622 für einen Preis von etwas mehr als 100 Euro mit gemischten Gefühlen zu sehen. Preisgleiche Modelle anderer Hersteller leisten fast alle mehr, besonders was die komplizierte Einrichtung angeht. Von unseren Testern wurden an das PocketBook Touch 622 deshalb nur knapp 3 Sterne vergeben.

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