iRobot Roomba 630 im Test: iRobot Saugroboter 630 Testbericht

iRobot Roomba 630 im TestZunächst einmal muss ich mich als einen absoluten Putz-Muffel outen. Selbst der gelegentliche Beseneinsatz ist mir in der Regel zu viel Arbeit. Doch da ich als angehender Biologe sowie nebenberuflicher Kellner schlichtweg sehr, sehr viel um die Ohren habe, nimmt die Reinigung meines beschaulichen Eigenheims nicht von ungefähr eine eher unbedeutende Nebenrolle in meinem Leben ein. Damit ich nicht vollends in einer Mischung aus Staub, Schmutz und Schafspudel-Haare (ja, der Schafspudel ist ein Hund und ja, er verliert durchgehend Fell!) ersticke, machte mir mein Freundes- und Familienkreis zum 25. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk: den Staubsaugerroboter „Roomba 630“ aus dem Hause iRobot.

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Aussehen
Rein optisch betrachtet muss ich der untertassenartigen Saugkonstruktion ein ausgewogenes Plusminus geben. So macht der Roomba 630 keinen wirklich faszinierenden oder luxuriösen Eindruck, darf jedoch auch keinesfalls als unattraktiv bezeichnet werden. Meine Version erstrahlte übrigens einmal in einem Zusammenspiel aus silbernen, grauen und schwarzen Außenelementen. Mittlerweile ist der Roomba seit vier Monaten in Betrieb und die dunklen Verkleidungsleisten haben bereits den Farbton der helleren Bereiche angenommen – ob dies einzig und allein an meiner „gewissenhaften“ Pflege (gesäubert habe ich den Roomba 630 lediglich einmal, und das auch nur von innen) liegt, wage ich jedoch zu bezweifeln. Denn trotz der angeblich ach so fortschrittlichen Sensortechnik haut der Sauger stets mit voller Fahrt vor sämtliche Hindernisse. Die Folge: unschöne Kratzer und rundherum auftretende Gebrauchsspuren …

Qualität & Verarbeitung
Trotz meiner kleinen Kritikpunkte auf den „optischen Wandel“ macht der Roomba 630 auf mich einen durchaus hochwertigen und insgesamt sehr gut verarbeiteten Eindruck: Nichts wackelt, nichts klappert und mit einem Gewicht von 4,5 Kilogramm dürfte das Innenleben mit so manchen Metallapplikationen gefüttert sein, welches laut Hersteller eine Lebenszeit von 5 Jahren garantiert!

Handhabung & Komfort
Wer den kleinen Saugermeister zum ersten Mal bedient, wird zunächst einmal mit einer recht breiten Menülandschaft konfrontiert. Obwohl ich eigentlich eher der „leraning by doing“ Typ bin, habe ich dennoch ausnahmsweise das Benutzerhandbuch zurate gezogen. Die einigermaßen verständliche Saugerfachsprache hat mir den Einstieg in die Roomba-Welt deutlich vereinfacht und von Anfang an die kleinen Tipps und Tricks der Staubsaugerroboter-Philosophie näher gebracht. Das Lesen des beigelegten Handbuchs kann ich also nur empfehlen, da somit bei der Errichtung virtueller Sperrzonen oder der Feinjustierung der Bürstensätze durchaus Zeit gespart werden kann. Und ist der Roomba 630 erst einmal in all seinen Sonderheiten optimiert, saugt die Plattform wirklich völlig eigenständig und kurvt (abgesehen von den Mini-Crashs) ohne Fahrfehler durchs Eigenheim.

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Saugkraft
Der Konzern iRobot wirbt für die 600er-Reihe mit einer neuen Bürstentechnologie und einem Hochleistungs-Auffangbehälter, wonach auch der Roomba 630 eine hervorragende Saugleistung bieten soll. Summa summarum kann ich diese Aussage durchaus bestätigen, muss dem „Höchstleistungs-Auffangbehälter“ (von mir nur Staubbox genannt) jedoch einen kleinen Dämpfer verpassen. Denn der beutellose Schmutzfangeinsatz mag zwar leicht zu reinigen sein, doch der Umstand, dass dieser mit seinem Volumen von rund 200 Millilitern sehr klein ausfällt und bei der Demontage nur allzu schnell aus den Händen gleiten kann, verleiht der (durchaus hohen) Saugkraft einen spürbaren Minuspunkt.

Reinigungswirkung
Abgesehen von der eigentlichen Saugfunktion sorgen gleich mehrere Bürsten für die Reinigung der Bodenfläche. Dank der automatischen Untergrunderkennung kommen je nach Beschaffenheit des Bodens sogar unterschiedliche Aufsätze zum Einsatz. Für mich persönlich sehr praktisch, da so die Fließen in der Küche, der Langflorteppich im Wohnzimmer und der kurze Fußabtreter im Flur gleichermaßen effizient gereinigt werden. Als positiv lassen sich zudem die Bürsten an den Rändern des Roomba bezeichnen. Negativ muss wiederum das Gebläse gekennzeichnet werden: Hier können sehr schnell Schmutzpartikel ausgestoßen oder aber an den Seiten des Saugermeisters verdrängt werden, sodass nur eine unvollständige Reinigung erfolgt.

Akkuleistung
Nun zur Leistung der „NiMH“ Akkuzellen: Für meine 50 Quadratmeter (einstöckige) Wohnung reichen die Kraftzellen wirklich aus. Der Roomba schafft es also durchaus, die gesamte Wohnung einmal durchzupusten und scheint sich dank der eingebauten Navigationssoftware Umwege sowie gedoppelte Reinigungslinien zu sparen. Und dennoch: Möchte ich auch die Terrasse reinigen lassen, streikt der Sauger und unterbricht zunächst seinen Sauggang, indem er eigenständig die Aufladestation aufsucht und nach einem rund dreistündigen Ladevorgang wieder an der gleichen Stelle weitermacht, an der er aufgehört hat.

Lautstärke
Sauger machen Lärm – das ist so und wird wohl auch noch eine Zeit lang so bleiben. Dass der Roomba spürbar zu hören ist, stellt für mich deshalb kein Problem dar. Schließlich wünscht man sich ja auch ein zufriedenstellendes Reinigungsergebnis. Und außerdem darf man ruhigen Gewissens das Haus verlassen, falls der Sauger wieder einmal vor sich hinwerkelt, sodass man den Sauglärm problemlos umgehen kann!

Pluspunkte
+ solide verbaut
+ umfangreiche, wenn auch anfangs zeitraubende Bedienungsfunktionen
+ tatsächlich funktionierende Software- und Sensortechnik
+ zufriedenstellendes Saugergebnis
+ automatische Untergrunderkennung

Minuspunkte
– seitlicher Partikelausstoß
– Gebrauchsspuren aufgrund stetiger Zusammenstöße
– Akkuleistung etwas knapp bemessen

Fazit
Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Roomba 630 sehr glücklich und muss an dieser Stelle meinen Freunden und Bekannten noch einmal für den Saugmeister danken. Auch die Haare meines treuen Vierbeiners werden ohne Probleme aufgesammelt. Einen dicken Minuspunkt gibt es jedoch für das seitliche Gebläse, aus dem bei zunehmender Saugboxfüllung immer wieder Schmutzpartikel ausgestoßen werden. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Im Internet kursieren bereits Bastelanleitungen zu Papierkonstruktionen, die sich an die Seiten des Modells heften lassen und diesen Ausstoß unterbinden. In Anbetracht dieser Notlösung gibt es deshalb noch einmal gut gemeinte vier Sterne – das Gesamtpaket stimmt schließlich.

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