Das 1919 gegründete Traditionsunternehmen Bauknecht zählt zu den eher kleineren Haushaltsgeräteherstellern. Seit den 1980er Jahren gehört es zum US-amerikanischen Konzern Whirlpool. Bauknecht produzierte die erste Waschmaschine, die aufgrund diverser technischer Neuerungen und ihrer langen Lebensdauer vom TÜV zertifiziert wurde. Wir haben verschiedene Modelle dieser bekannten Marke getestet und möchten Ihnen im Folgenden einige Details sowie die Vor- und etwaige Nachteile der Bauknecht Waschmaschinen vorstellen.
Verarbeitung der Bauknecht Waschmaschinen
Insgesamt machen die Waschvollautomaten aus dem Hause Bauknecht einen sehr solide verarbeiteten Eindruck. Nur bei manchen Geräten stellten wir im Bereich der Bedienblende scharfe, etwas hervorstehende Kanten fest. Bei anderen Modellen ließ sich das Waschmittelfach nur mühsam herausziehen beziehungsweise hineinschieben. Manchmal hätten wir uns anstatt der dünnen Plastikelemente auch etwas stabilere Türgriffe gewünscht.
Spezialprogramme für unterschiedliche Bedürfnisse
Bauknecht hat sowohl Waschmaschinen im Programm, die im Wesentlichen mit den Basisprogrammen auskommen, als auch Modelle, die über diverse Spezialmodi verfügen. Für empfindliche Pullover bietet Bauknecht zum Beispiel das mit dem Woolmark-Prüfsiegel ausgezeichnete Wollpflegeprogramm mit Wolleschaukel. Damit das “kleine Schwarze” sowie andere Kleidungsstücke in gedeckten Farben nicht ausblichen, wählten wir das Schwarz&Dunkel-Programm. Ebenso testeten wir das Jeans-Programm sowie den Modus “Mischwäsche”, der lästiges Vorsortieren von Bunt- und pflegeleichter Wäsche überflüssig macht. Besonders rein soll die Wäsche laut Herstellerangaben im Modus “Hygiene+” werden, der die Waschtemperatur von 80 Grad Celsius über einen besonders langen Zeitraum aufrechterhält und so 99,9 Prozent aller Viren und Bakterien abtötet. Wenn der Alltag nur wenig Zeit für den Haushalt lässt, dann wartet Bauknecht mit dem Schnellwaschprogramm auf, in dem leicht verschmutzte Wäsche in nur 15 Minuten gewaschen und geschleudert wird.
Weitere Ausstattungsmerkmale der Bauknecht Waschmaschinen
Bei stark verschmutzter Wäsche konnten wir die Funktion Clean+ zuschalten. Legten wir Wert darauf, dass die Textilien besonders gründliche von Waschmittelresten befreit wurden, wählten wir das Zusatzprogramm “Intensivspülen” aus. Morgens die Wäsche in die Maschine legen, sie abends nach Feierabend frisch gespült entnehmen – das ist bei den Bauknecht Waschmaschinen dank der Startzeitvorwahl möglich. Wann ein Waschgang beendet ist, erfährt man stets über die Restzeitanzeige.
Schutz vor einem überfluteten Bad bietet der Mehrfachwasserschutz+, mit dem alle Bauknecht Waschmaschinen ausgestattet sind. Sollte der mehrfach geprüfte doppelwandige Schlauch brechen, so riegelt ein Sicherheitsventil unverzüglich den Zulauf ab. Außerdem kann nur eine begrenzte Menge Wasser in die Trommel fließen: Messen die Sensoren einen zu hohen Wasserstand, schließt das Zulaufventil und die Maschine beginnt, das Wasser abzupumpen.
Die Bedienknöpfe der Bauknecht Waschmaschinen reagieren stets etwas zeitverzögert: Was uns im Test manchmal etwas lästig erschien, hat durchaus seinen Sinn: So sinkt die Gefahr, dass kleine Kinder nachträglich das gewählte Waschprogramm verändern.
Energie- und Wasserverbrauch bei Bauknecht Waschmaschinen
Wir testeten sowohl Waschmaschinen der Energieeffizienzklasse A+++, die bei einem Fassungsvermögen von maximal 8 Kilogramm im Jahr lediglich etwa 160 kWh Strom verbrauchen, als auch Geräte, die den etwas energieintensiveren Klassen A+ oder A angehören. Waschmaschinen, die mit der Green Intelligence-Technologie ausgestattet sind, verfügen über eine Mengenautomatik, die – abhängig von der Beladung und dem Verschmutzungsgrad – den Wasser- und Energieverbrauch anpasst und sogar eine Dosierempfehlung für das Waschmittel gibt. Besonders sparsam konnten wir mit dem 15° Green&Clean Programm waschen, welches gegenüber den herkömmlichen Modi bis zu 70 Prozent weniger Strom verbraucht. Allerdings zeigten unsere Tests, dass man bei diesem Kaltwaschprogramm nur dann zufriedenstellende Waschergebnisse erzielen kann, wenn man ein geeignetes Waschmittel benutzt.
Bei Maschinen der Baureihe “EcoStyle” befindet sich auf der Bedienblende zusätzlich ein EcoMonitor, der auf einem LED-Display den tatsächlichen Energieverbrauch der Maschine in fünf Stufen anzeigt.
Können Bauknecht Waschmaschinen durch ihre Waschleistung überzeugen?
Diese Frage können wir nach unserem großen Waschmaschinentest zweifelsfrei mit “ja” beantworten. Mit dem Waschergebnis waren wir bei allen Bauknecht-Geräten sehr zufrieden. Selbst bei lediglich 15 Grad wurden die Textilien – bei Verwendung eines geeigneten Waschmittels – zuverlässig von Gerüchen und Flecken befreit.
Schleuderleistung der Bauknecht Waschmaschinen
Die Geräte aus dem Hause Bauknecht verfügen über eine maximale Schleuderleistung von 1.400 beziehungsweise 1.200 U/min, wobei sich die Schleuderzahl über das Display auch nach unten regulieren lässt, um empfindliche Textilien zu schonen. In der Regel bewegt sich das Betriebsgeräusch während des Schleudergangs zwischen 72 und 77 Dezibel. Besonders niedrige Werte konnten wir bei den Waschmaschinen mit ZEN-Technologie feststellen, während sich die Geräte ohne Unwuchtkontrolle unseres Erachtens eher weniger für den Gebrauch innerhalb einer Wohnung eignen.
Fazit
Insgesamt können wir alle getesteten Waschmaschinen der Firma Bauknecht positiv bewerten. Zwar weisen manche Modelle kleinere Mängel wie beispielsweise einen relativ lauten Schleudergang oder leichte Fehler bei der Verarbeitung auf, doch beeinträchtigen diese weder die Waschleistung noch die Zuverlässigkeit der Geräte. Angesichts des äußerst günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis möchten wir diese Nachteile auch nicht überbewerten, zumal die Waschmaschinen von Bauknecht – auch bei niedrigen Temperaturen – gute Waschergebnisse erzielen. Eine eindeutige Kaufempfehlung können wir auch deshalb aussprechen, weil der Traditionshersteller großen Wert auf Energieeffizienz und ressourcenschonendes Waschen legt.
